Oase Bahriya

Die Denkmäler der Oase Bahriya lassen sich bedeutungsmäßig nicht mit denen der Oase Charga vergleichen. Einige Orte verdienen jedoch gewisses Interesse.

Qaret Qasr Selim

An der Qaret Qasr Selim genannten höchsten Stelle der flachen Anhöhe im östlichen Stadtgebiet von Bawiti waren im Jahre 1938 legte Ahmed Fakhry hier insgesamt vier in den Boden eingetiefte Gräber frei, darunter zwei dekorierte aus der 26. Dynastie, unter Pharao Amasis (570-526 v. Chr.). In ihnen waren der Würdenträger Djed-Amun-iuef-Anch und 15m westlich davon dessen Sohn Bannentiu (auch Benati) beigesetzt. Interessant sind die Grabstätten wegen ihrer bunten, zumindest zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung noch hervorragend erhaltenen Wandmalereien und Inschriften, die jedoch zwischenzeitlich gelitten haben.

Grab des Bannentiu
[Abb. O19] Aus dem Grab Bannentiu assistieren an der Nordwand der Hauptkammer Unterweltsdämonen und menschenköpfige Paviane (unteres Register) der Sonnenbarke bei ihrer Fahrt

Grab des Bannentiu
[Abb. O20] Die Nordwand mit Bannentiu in Verehrung vor Horus, daneben befinden sich unter anderem Chepri, Heka und Sachmet

El-Qasr

Im Zentrum der Ruinen des einstigen Oasenhauptortes liegen die Reste von 4 Tempel aus der 26. Dynastie die unter König Amasis und auf Initiative des Oasengouverneurs Djed-Chonsu-ef-Anch errichtet wurden. Kapelle 3 war offensichtlich dem Gott Bes geweiht.

Ain el-Muftilla

In einem noch unausgegrabenen auf das Neue Reich zurückgehenden Stadt- und Tempelbezirk wurden die Reste von vier Kapellen aus der Zeit des Amasis festgestellt.

Tempel des Alexander
[Abb. O21] Reste des Tempels von Alexander dem Großen in Ain Tibbaniye

Et-Tibbanija

1938/39 wurden in der Nähe von Et-Tibbanija die Ruinen einer steinernen Kapelle Qasr el-Migysba ausgegraben, die Alexander dem Großen geweiht war. Der zweiräumige, kleine Tempel stand in einem länglichen Tempelbezirk, der zahlreiche Priesterwohnungen und dergleichen enthielt.

Qasr el-Miysra

Die Reste eines kleinen römischen Tempels wurden 1938 unausgegraben abgeräumt.

Literatur: J. Willeitner, Die Ägyptischen Oasen (2003), in: 117-120; D. Arnold, Die Tempel Ägyptens (Augsburg 1996), Seite:190-191; Ahmed Fakhry, The Egyptian Deserts. Bahria Oasis, Bd. II (Kairo 1950); ideni, The Oases of Egypt, Bd. II, Bahariyah andFarafra Oases (Kairo 1974) Seite: 78-115

Danke an Peter Brückner für seine Fotos.