Nektanebos II. (Nachthorehebit)

Kopf des Nektanebos II
[Abb. O43] Kopf des Nektanebos II. (Rijksmuseum van Oudheden te Leiden)

Zu seine Person

Nachthorehebit oder auch Nektanebos II., das ist sein griechischer Name, war der letzte rein ägyptische Pharao. Er regierte von 360 - 343 v. Chr. Im Winter 343 v. Chr. wurde Ägypten schließendlich von den Persern unter Ataxerxes III. ein zweites Mal, und damit endgültig, erobert. Mit Nektanebos II., als letzten Pharao der 30. Dynastie, endet eine fast 3500 Jahre lang Ära der ägyptischen Geschichte. Nach den Persern kommen dann noch die Makedonischen Könige mit Alexander den Großen (Alexander III.), die ptolemäischen Könige und schließendlich die Römer.
In den ersten acht friedlichen Jahren seiner Amtszeit war Nektanebos II. bemüht die große Tradition ägyptischen Baukunst wieder aufleben zu lassen. Er lies in allen Teilen des Landes die Tempel wieder herrichten und teilweise, wie in el-Charga, sogar erweitern. So treffen wir sehr häufig an den Tempeln des alten Ägypten auf den Namen Nektanebos II. Nach dem Nektanebos II. den Kampf gegen die Perser verloren hat flüchtet er nach Nubien wo sich seine Spur verliert. Sein Königsgrab wir in Sais vermutet. Bis heute hat man nur ein vollständig erhaltenes und einige Bruchstücke von Uschebti mit der Inschrift von Nektanebos II. gefunden.
Interessant ist noch, dass in der Königslegende von Alexander dem Großen Nektanebos II. als der Vater von Alexander bezeichnet wird. Nektanebos II. soll nach seiner Niederlage an den makedonischen Hof geflüchtet sein und die Gattin von Philipp den II. geschwängert haben. Damit wird versucht Alexanders direkte Abstammung von einem Pharao und damit seine Legitimität auf den Ägyptens Thron zu beweisen.

Die Kartusche Nektanebos II.

Eine Königskartusche besteht im allgemeinen aus zwei Teilen, den Namen und einer zusätzlichen Huldigung eines Gottes bzw. mehrerer Götter. Wobei die Symbole für die Götter immer als erstes geschrieben werden (hierarchische Umformung). In den unten angeführten Beispielen der Kartuschen von Nektanebos II. sind es die Figuren die die Götter darstellen. Die Umschrift enspricht der Darstellung am Hibis Tempel. Das Foto stammt aus dem Britischen Museum von einem Oblisken.

Kartusche von Nektanebos II.
[Abb. O44] Kartusche von Nektanebos II. auf einem Obelisken zu Ehre von Thoth

1. Der Geburtsname (rechte Kartusche)

Geburtsname
[Abb. O45]

Über der Kartusche, als Zeichen dafür dass es sich um den Geburtsnamen handelt, steht Sa-Re, was so viel bedeutet wie Sohn des Re. In der Kartusche von oben nach unten aber in richtiger Reihenfolge steht:

Umschrift

merit Isis, Nacht-hore-Hebit, das bedeutet Geliebt von Isis, Starker des Horus von Hebit daraus wurde sein Name Nachthorehebit und im griechischen Nektanebos.
Bemerkung: Hebit heute Behbêt el Hagar ist übrigens ein Ort nahe bei Sebenytos wo der König einen Isistempel errichten ließ. Die Göttinen Isis und Hathor sind in der Spätzeit so gut wie identisch und da Nektanebos II. einen Isistempel in Hebit erbaute, wird bei diesen Namen des König im Allgemeinen die Göttin Isis angenommen.

2. Der Krönungsname (linke Kartusche)

Krönungsname
[Abb. O46]

Über der Kartusche, als Zeichen dafür dass es sich um den Krönungsname handelt, steht diesmal nsw-bjt (nesut-bity), das bedeutet König von Ober- und Unterägypten. In der Kartusche von oben nach unten aber in richtiger Reihenfolge steht:

Umschrift

Jeb snedjem Re, setpen Onuris, das bedeutet Der das Herz des Re erfreut, den Onuris erwählt hat daraus wurde sein Name Snedjemibre.

Literatur: Peter A. Clayton, Die Pharaonen (1995)

Danke an Ursula Selzer bei ihrer Hilfe zu dieser Seite.